Die Nachstabilisierung von Rezyklaten mit geeigneten Additiven ist ein wesentlicher Hebel zur Verbesserung der Rezyklatqualität. Die eingesetzten Stabilisatoren schützen das Rezyklat vor weiterer oxidativer (und/oder photooxidativer) Schädigung analog zur Neuware. Stabilisatorreste aus der Erstanwendung leisten zwar einen Beitrag beim Rezyklieren und bei der weiteren Rezyklatstabilisierung, reichen aber in der Regel nicht aus, vor allem wenn der Altkunststoff aus einer Kurzzeit-Erstanwendung (z. B. Verpackung) stammt und sein weiterer Einsatz für eine Langzeitanwendung beabsichtigt ist. Geeignete Additive für die Nachstabilisierung von Rezyklaten für die Prozess- bzw. Langzeitwärmestabilität sind vorwiegend Phosphite/Phosphonite sowie phenolische Antioxidantien in Kombination mit Co-Stabilisatoren z.B. Säurefängern. Nieder- oder hochmolekulare sterisch gehinderte Amine und/oder UV-Absorber wie Benzophenon oder Benzotriazol können zur Verbesserung der Lichtstabilität eingesetzt werden.
Beispielhaft konnte eine erfolgreiche Nachstabilisierung an Polyethylen-Folien gezeigt werden, die heutzutage aus Folienrezyklaten hergestellt werden können. Damit diese zuverlässig und haltbar sind, dürfen während der Herstellung keine Fehlstellen auftreten. Durch die Zugabe einer geeigneten Additivrezeptur wurde die Folienqualität signifikant verbessert. Der Fertigungsprozess wird effizienter und kostengünstiger
Die EU-Strategie für Kunststoffe hat zum Ziel die Art und Weise wie Kunststoffprodukte in der EU entworfen, hergestellt, verwendet und recycelt werden, zu verändern. Ein Kernbotschaft ist auch Recycling für die Wirtschaft rentabler zu machen. Eine verbesserte Rezyklatqualiät bietet die Chance deren Nachfrage zu steigern. Forschende am Fraunhofer LBF entwickeln mit Ihnen für das gewünschte Eigenschaftsprofil die technisch und kostenmäßig beste Lösung.