Digitalisierung, Covid-19, Energieautarke Sensortechnologien
Fraunhofer LBF erarbeitet Wearables, die energieautark kontinuierlich Vitalparameter überwachen können
Die Covid19-Pandemie macht es deutlich: Infektionsverläufe können sich nach anfangs mildem Verlauf plötzlich verschlechtern. Im Projekt M³Infekt entwickeln Fraunhofer Forschende aus zehn Instituten mit klinischen Partnern ein dezentrales multimodales Sensorsystem. Das soll ein schnelles Eingreifen bei plötzlichen Zustandsverschlechterungen von Infektionskrankheiten ermöglichen. Das Fraunhofer LBF trägt mit seiner Expertise in Funktionsintegration und Energy Harvesting Systemen zu der Implementierung von energieautarken Sensortechnologien bei, die elektrische Energie für den Betrieb aus Körperbewegungen gewinnen. Dabei entstehen Wearables, die einen hohen Tragekomfort gewährleisten und elektrische Energie für verschiedene Sensortechnologien zur Verfügung stellen. Durch den Verzicht auf Batterien als Energiespeicher sind Prozesse des Aufladens oder Austausches nicht notwendig. Somit soll ein energieautarkes, kontinuierliches Monitoring von Vitalparameter durchgeführt werden, die eine effiziente Erkennung von Zustandsverschlechterungen bei Infektionskrankheiten ermöglicht.
Das Projekt wird im Rahmen des Fraunhofer- Sofortprogramms „FraunhoferVsCorona“ gefördert und hilft, Krankheitsverläufe abzumildern, die Therapiedauer zu verkürzen und Intensivtherapiestationen flexibel zu nutzen. Kontinuierliches Monitoring ist bisher nur auf Intensivstationen möglich. Die erwarteten Ergebnisse aus dem neuen Projekt M³Infekt, sollen die kontinuierliche Überwachung in außerklinischen Bereichen, wie Kurz- und Langzeitpflege, ambulante Behandlung oder häusliche Umgebung, möglich machen. So können Patienten - auch bei Krankheiten, wie Influenza, Pneumonien und Sepsis - in einer für sie förderlichen Umgebung bleiben und müssen nur bei plötzlicher Verschlechterung ihres Zustands in ein Krankenhaus verlegt werden.
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