Zur Zeit der Vereinsgründung gab es einen großen Hype um Brennstoffzellen: Opel und Daimler stellten ihre Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf der IAA vor, der Visionär der Wasserstoffwirtschaft Jeremy Rifkin veröffentlichte sein Buch »Die H₂-Revolution«. 

Die ersten Brennstoffzellenautos wurden allerdings mit Benzin betankt, die Notwendigkeit der CO₂-Einsparung war noch nicht so klar erkannt. Der Wasserstoff wurde erst im Fahrzeug erzeugt und es gab auch noch keine zur Energierückgewinnung notwendige Batterietechnologien, die die Brennstoffzelle unterstützen. 

Heute ist klar, dass das Brennstoffzellenfahrzeug mit Wasserstoff betankt wird, Innovationen von batterieelektrischen Fahrzeugen nutzt und eine hervorragende Ergänzung für eine nachhaltige Mobilität darstellt. Darüber hinaus ist auch deutlich geworden, dass Wasserstoff ein bedeutendes Element zur Erreichung der Ziele des „European Green Deals“ in allen Sparten ist.

Von Anfang an hat »Materials Valley« die Bedeutung der Materialien für eine Wasserstoffwirtschaft erkannt und durch zahlreiche, inhaltlich darauf ausgerichtete Veranstaltungen den Austausch zu Themen der Entwicklung, Herstellung und Nutzung geeigneter Werkstofflösungen unterstützt und die Vernetzung von Unternehmen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen forciert. Ganz nach dem Grundsatz »If you like to go fast, go alone, if you like to go far, go together«.

20 Jahre später feierte nun der Verein am 29. August dieses lange Engagement mit einem Wasserstoffkolloquium bei Heraeus. Tobias Melz, Vorstandvorsitzender von Materials Valley, und Jan Rinnert, CEO von Heraeus, eröffneten die sehr gut besuchte Veranstaltung »20 Jahre Materials Valley« und wiesen auf die großen Innovationspotenziale der Region hin. Nur durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschung sei dies möglich – und das Materials Valley katalysiert zusammen mit dem »Technologieland Hessen« Materialinnovationen sehr gut.

Oberbürgermeister Claus Kaminsky ergänzte schriftlich: »Der Verein Materials Valley e.V. bringt entscheidende Player aus Industrie, Bildung und Wissenschaft zusammen, schafft nachhaltige Netzwerke und Erkenntnisse und stärkt somit die gesamte Region in der Materialforschung und Werkstofftechnologie. Vielen Dank für die engagierte und erfolgreiche Arbeit und herzlichen Glückwunsch zum mittlerweile 20-jährigen Bestehen!«

In der Abschlussdiskussion gab Oliver Eich von der Landesenergie Agentur Hessen (LEA) eine Einführung in die Hessische Wasserstoffstrategie. Er stellte bereits aufgesetzte Projekte vor und gab einen Ausblick auf die konkrete Umsetzung. Sebastian Hummel vom hessischen Wirtschaftsministerium stellte die neuen EFRE-Förderprogramme des Landes vor und ging auf das neue Programm »Transformation WirtschaftsWandel Hessen – nachhaltig. innovativ. krisenfest.« ein und ermunterte zur Diskussion. Sandro Szabo von der Hessen Trade and Invest (HTAI) wies auf Unterstützungsmöglichkeiten für die Materialforschung hin. Erika Schulte, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Hanau, beschrieb das erfolgreiche Projekt »H₂anau – Wasserstoff bewegt«, betonte die daraus entstandene enge Zusammenarbeit der Hanauer Akteure auf diesem Feld, die auch nach Projektende Bestand hat und deutete an, dass Hanauer Firmen und Forschungsinstitute derzeit einen Vorschlag für ein Nachfolgeprojekt ausarbeiteten.

Abschließend bedankte sich Tobias Melz (Professor der TU Darmstadt und Leiter des Fraunhofer LBF in Darmstadt) bei der guten Zusammenarbeit aller Akteure aus Politik, Industrie und Forschung.

Neue Veranstaltungsreihe »Materials to REPower EU –Innovationen für die Wasserstoffwirtschaft«

Diese knüpft an die enge Zusammenarbeit mit dem Technologieland Hessen an, bei der im April des Jahres in Hanau ein zehnteiliges Veranstaltungsforum »Materials for the European Green Deal – Wie innovative Materialien zur Klimaneutralität führen können« erfolgreich abgeschlossen wurde. Gestartet wird am 18.10.2022 von 9.30 – 13.00 mit 12 Schlaglichtern zur Wasserstoffherstellung. Weitere Infos dazu gibt es auf www.materials-valley.de