Die Gelpermeationschromatographie (GPC), auch als Größenausschlusschromatographie (SEC) bezeichnet, stellt in der Polymeranalytik eine Standardmethode zur Bestimmung der Verteilung der molaren Masse und daraus abgeleiteter Mittelwerte dar. Statt von „molarer Masse“ wird in diesem Zusammenhang häufig auch von der Molmasse oder dem Molekulargewicht gesprochen. Aus der Molmassenverteilung bzw. den mittleren Molmassen lassen sich Rückschlüsse auf zentrale Eigenschaften eines Polymers/Kunststoffs ziehen. Dazu zählen z.B. die Zähigkeit, die Schmelzeviskosität und die elastischen Eigenschaften der Schmelze. Durch den Vergleich der Verteilung der molaren Masse unterschiedlicher Proben lassen sich darüber hinaus Abbau- oder Vernetzungsprozesse nachvollziehen. Die GPC ist damit eine der wichtigsten Charakterisierungsmethoden für Polymere.
Da es sich bei der GPC um eine flüssigchromatographische Methode handelt ist es unabdingbar, eine Probe für die Untersuchung aufzulösen. Je nach Polymer kommen hier verschiedene Lösungsmittel in Frage. Für die weit verbreiteten Polyolefine (Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), …) ist jedoch bekannt, dass diese bei Raumtemperatur unlöslich sind. Erst bei Temperaturen >> 100 °C ist es üblicherweise möglich diese in Lösung zu bringen. GPC-Untersuchungen an Polyolefinen müssen daher auch bei Temperaturen von ca. 140 – 160 °C in speziellen Lösungsmitteln durchgeführt werden. Hierzu sind Geräte notwendig, die die genannten Temperaturen bei allen Untersuchungsschritten (von der Probeninjektion über die Trennung bis zur Detektion) erreichen.