Neben Messungen des Plateaumoduls oder des Quellgrads erlauben Messungen mit der kernmagnetischen Resonanzspektroskopie (Festkörper-NMR) alterungsbedingte Änderungen der Netzwerkstruktur zerstörungsfrei zu erfassen. Typische Messgrößen der Festkörper-NMR für die Elastomercharakterisierung sind der Magnetisierungsabfall M(t) und die Spin-Spin-Relaxationszeit T2 . Aus der Anpassung des Magnetisierungsabfalls lässt sich die Molmasse des Netzwerkbogens zwischen zwei Vernetzungsstellen bestimmen.
Bei der Elastomeralterung kommt es gleichzeitig zum thermo-oxidativen Abbau und zur Ausbildung neuer Vernetzungsstellen. Neben chemischen Vernetzungen bilden auch die Füllstoffe Netzwerkknoten. Veränderungen im Füllstoffnetzwerk (Polymer-Füllstoff-Wechselwirkungen) sind deshalb ebenso zu betrachten. Ein Vergleich zu anderen Charakterisierungsmethoden und mit Schwingfestigkeitsversuchen erlaubt Rückschlüsse auf die molekularen Auswirkungen der Alterung.