Gestaltungsfreiheit im Gussprozess
Gusseisen mit Kugelgraphit (GJS) bietet neben guter Festigkeitseigenschaften eine hohe gestalterische Freiheit im Gussprozess. Der Werkstoff findet deshalb auch im Großgussbereich wie beispielsweise der Windkraft häufige Verwendung. So wird er in diesem Anwendungsgebiet überwiegend für hochbelastete Komponenten wie z.B. der Rotorwelle oder der Rotornabe eingesetzt. Mit der zunehmenden Leistungssteigerung von Windkraftanlagen und der damit verbundenen Forderung zur Verbesserung des Leistungsgewichts (t/kW) ergibt sich die Notwendigkeit, die Werkstoffausnutzung von Bauteilen und Komponenten im Betrieb durch die Anwendung von Leichtbaukonzepten zu erhöhen. Großgussbauteile werden konventionell in Sandformen, welche im Handformverfahren hergestellt werden, gegossen. Durch den Abguss der Schmelze in eine Metallkokille sind aufgrund der schnelleren Wärmeabfuhr über die Kokille deutlich höhere Abkühlraten und somit kürzere Erstarrungszeiten des Bauteils zu erreichen. Der dadurch resultierende positive Effekt auf die Ausbildung eines feineren Gefüges bietet ein hohes Potenzial zur Festigkeitssteigerung gegenüber den im Sandgussverfahren abgegossenen Bauteilen.