Bei der zyklischen Bemessung von Großgussbauteilen aus Gusseisen mit Kugelgraphit sind die im Bauteil vorliegenden Werkstoffungänzen zwingend zu berücksichtigen. Hierzu zählt auch der Dross, dessen Auftreten in Bauteilen mit hohem Erstarrungsmodul oft für Herausforderungen bei der Qualitätssicherung und Ermittlung der Bauteilbeanspruchbarkeit für den Gießer und den Anwender führt. Hier fehlen insbesondere Möglichkeiten der Detektion von Dross am Großgussbauteil, die als Grundlage für eine numerische Beurteilung der zyklischen Bauteilfestigkeit dienen können.
Das Gesamtziel von „unverDROSSen“ liegt in der Entwicklung eines Konzeptes zum sicheren Umgang mit dem Werkstofffehler Dross in der Bauteilauslegung, -herstellung und -freigabe von Großgusskomponenten aus Gusseisen mit Kugelgraphit für Windenergieanlagen sowie für den Anlagen- und Maschinenbau. Teilziele sind dabei die Verringerung von Konservativitäten des Bauteilauslegungsprozesses und in der Material- und Bauteilausnutzung durch Bearbeitungszugaben sowie das Verschrotten von ungänzenbehafteten Bauteilen zu vermeiden bzw. zu verringern.