Die digitale Transformation, Industrie 4.0 und Smart Services stellen die Industrie vor große Herausforderungen. Mit Methoden des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz ergeben sich neue Möglichkeiten der Wertschöpfung über datengetriebene Geschäftsmodelle. Allen Anwendungen und Geschäftsmodellen gemein ist die Nutzung von multiphysikalischen Sensordaten. Sensoren werden im Rahmen des Internet of Things (IoT) zu Netzwerken verschaltet, die zu einer weiteren Steigerung der Komplexität industrieller Anlagen beitragen.
Um mit wenig Zusatzaufwand an relevante Daten zu gelangen, werden zunehmend sensorintegrierte Maschinenelemente entwickelt, beispielsweise Verbindungselemente oder Lager, denen eine Messfunktionalität innewohnt. Um diesen Herausforderungen zu begegnen hat das Fraunhofer LBF die kapazitive DELTA-C®-Technologie entwickelt.
Überzeugt von den Chancen der Technologie trat Uwe Steinkamp, der jetzige Geschäftsführer der im Jahr 2022 gegründeten Altosens GmbH, an das LBF heran, um die Möglichkeit einer Gründung mit dieser Technologie zu erörtern. Überzeugt von der Gründungsidee wurde ein Team, neben Uwe Steinkamp bestehend aus Sebastian Rieß und Jan Hansmann, gebildet, um dieses Vorhaben voranzutreiben. Auf dem Weg von der Idee zur Unternehmensgründung wurde das Team durch die Fraunhofer-Programme CoLab und AHEAD unterstützt. Im Rahmen von CoLab werden Fraunhofer Technologien und Fraunhofer Wissenschaftler:innen mit externen Gründungswilligen oder bestehenden Startups zusammengebracht. Anschließend unterstützt der Inkubator AHEAD die so geformten Teams auf dem Weg von der Idee bis zur Unternehmensgründung.
Altosens entwickelt ein Cloud-basiertes Monitoring System und die zur Datengenerierung genutzten Altosens Kraftsensoren. Die Sensoren beinhalten eine integrierte Auswerteeinheit, womit beispielsweise auch Belastungstrends oder Informationen über die Restlebensdauer von Strukturen anwendergerecht zur Verfügung gestellt werden können. Die den Sensoren zugrundeliegende DELTA-C®-Technologie ermöglicht es mit wenig Aufwand anwendungsspezifische Sensoren umzusetzen. Mit Hilfe des Altosens Baukasten sind erste Prototypen innerhalb von wenigen Monaten umsetzbar. Im Gründungsjahr 2022 hat Altosens Prototypen von Sensoren für Logistik, Küche und die für die Windenergieanlagen verwendete kraftmessende Unterlegscheibe realisiert. Im Bereich der Windkraft ist das Ziel von Altosens ist die Steigerung der Rentabilität von Windenergieanlagen durch eine Reduktion von ungeplanten Serviceeinsätzen, welche insbesondere bei Offshore-Anlagen hohe Kosten verursachen.