Gelpermeationschromatographie (GPC) und Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) liefern als individuelle Methoden bereits wertvolle Informationen zur Molekulargewichtsverteilungen von Polymeren einerseits und zu ihrer chemischen Zusammensetzung andererseits. Die Aussagekraft der Ergebnisse beider Methoden kommt jedoch an ihre Grenzen, wenn es um die Betrachtung komplexerer Mischungen geht. Ein gutes Beispiel ist hier schlagzähmodifiziertes Polypropylen. Dieses besteht im Wesentlichen aus einer Mischung eines hohen Anteils Polypropylenhomopolymer und geringerer Anteile Ethylen-Propylen-Copolymere. Eine GPC-Untersuchung liefert für ein solches Material Daten zur Molmassenverteilung des Gemisches und (Detektion von Kurzkettenverzweigungen vorausgesetzt) erste Hinweise dazu, wie sich die Molmassen der Komponenten relativ zueinander darstellen. Eine HPLC-Untersuchung liefert wiederum Daten zur Zusammensetzungsverteilung. Dabei wird jedoch nicht nach Molmassen unterschieden, sodass Komponenten sehr ähnlicher chemischer Zusammensetzung aber unterschiedlicher Molmasse zunächst als eine Komponente identifiziert werden. Die individuellen Schwächen beider Methoden können ausgeglichen werden, indem sie gekoppelt werden. Diese Kopplung wird als zweidimensionale Flüssigkeitschromatographie (two-dimensional liquid chromatography, 2D-LC) bezeichnet.