Neben der individuellen Komfortsteigerung für den Passagier, der die Fahrzeit nutzen kann, ermöglichen automatisierte Fahrzeuge einen effizienteren, reibungsloseren und unfallfreieren Straßenverkehr. Um dieses Ziel zu erreichen, muss nicht nur die sichere Funktion, sondern das sichere Verhalten des Fahrzeugs innerhalb jeder denkbaren Fahrsituation nachgewiesen werden. Dies beinhaltet die richtige Wahrnehmung und Interpretation der Verkehrssituation, die richtige Entscheidung über das Fahrzeugverhalten und die Umsetzung dieser Entscheidung durch das Fahrzeug als mechatronisches Gesamtsystem.
Das Fraunhofer LBF legt mit den Projekten VVM und SET Level wichtige Grundsteine für die ganzheitliche Verifikation und Validierung sowie die simulationsbasierte Entwicklung. Das Projekt VVM (Verfikations- und Validierungsmethoden) zielt darauf ab, ein praxistaugliches Konzept für den vollständigen, widerspruchsfreien Nachweis für sicheres Level 4 und 5 Fahren mit dem minimal notwendigen Testumfang und Testaufwand zu erarbeiten und exemplarisch umzusetzen. Das Projekt VVM basiert auf dem bereits erfolgreich abgeschlossenen PEGASUS Projekt und soll auf dessen Ergebnissen und Erkenntnissen aufbauen. Die Entwicklung der Methodik beruht weitestgehend auf dem use case » Urbane Kreuzung «.
Im Projekt SET Level (simulationsbasiertes Entwickeln und Testen von automatisiertem Fahren) wird die Grundlage für ein effizientes, entwicklungsbegleitendes Testen und eine umfassende verlässliche Überprüfung automatisierter Fahrzeuge in komplexen Verkehrssituationen geschaffen. Das Hauptresultat des Projektes SET Level besteht in einer offenen, flexiblen und leicht zugänglichen, virtuellen Prüfumgebung für cyberphysikalische Untersuchungen und simulationsbasierte Tests von Level 4 und 5 Fahrzeugen in urbanen Verkehrssituationen.